Herbstkonzert mit Sinfonischem Orchester und Bayerisch-Böhmischer Formation – Josef Maderer geehrt
Josef Heisl, PNP 11.11.2021 | Stand 10.11.2021, 22:05 Uhr
Büchlberg. Wie sehr sich die Musikfreunde auf das Konzert der Ulrichsbläser gefreut haben, zeigte der große Besuch trotz stringenter Überprüfung der 2G-Regel und der stark gestiegenen Inzidenzwerte. Die Ulrichsbläser nahmen die noch nicht ausreichend Geimpften, vor allem im Kinder- und Jugendbereich, zur Vorsicht aus dem Programm. Das Sinfonische Orchester und die Bayerisch-Böhmische Formation zogen anschließend alle Register und zeigten, dass auch die Pandemiepause der Qualität keinen Abbruch getan hatte. Das veranlasste Vize-Landrat Hans Koller zu der Feststellung, dass einem bei dieser Musik in Natura das Herz aufgehe.
Natürlich war nicht eine Rekordzahl von Besuchern gekommen, doch es waren trotzdem sehr viele, die vorschriftsmäßig die Abstände einhielten. Vorsitzende Marion Gastinger freute sich über die große Resonanz und begrüßte zum 5. Herbstkonzert unter anderem Pfarrer Wolfgang Keller, Bürgermeister Josef Hasenöhrl und den Vizepräsidenten des Musikbundes für Ober- und Niederbayern (MON), Roland Schuster.
Durch das Programm führten recht informativ und humorvoll Christina Regner und Jonas Geiß, die auch das Musikerleben während des Stillstandes schilderten. So übten vor allem die Uli-Kids unter der Leitung von Kilian Maderer und das Jugendorchester unter Jakob Heckenlauer fleißig für das Konzert. Leider war aber jetzt eine Teilnahme unter den 2G-Regelungen nicht möglich.
Mit der brillanten „American Overture“ wurde das Programm eröffnet. Klassisch ging es weiter mit dem „Tannhäuser Festival“, einem Werk von Alfred Bösendorfer, in dem in einer „unendlichen Melodie“ die Passagen fließend ineinander übergehen. Zehn Minuten dauerte das glänzend vorgetragene Werk, das den Musikern alles abverlangte. Nach dieser intensiven Kost wurde es wieder leicht und flott mit dem Konzertmarsch „Per Aspera ad Astra“ von Ernst Urbach. Die Naturgewalten des Genesis lässt Otto Schwarz in „Terra Vilcania“ den Zuhörer miterleben, was den Ulrichsbläsern meisterhaft gelang.
Vor der Pause gab es noch die ausdrucksstarke Melodie „Hey Jude“ von den Beatles. Nach diesem Feuerwerk ließ das Publikum die Akteure nicht so einfach ziehen. Laustark wurden Zugaben gefordert, die Maderer mit einem Abba-Medley befriedigte, das das Publikum förmlich mitriss.
Dann wurde Josef „Seppi“ Maderer völlig überrascht: Für 30 Jahre als Orchesterchef und Dirigent wurde der musikalische Leiter der Ulrichsbläser besonders geehrt. Mit Fleiß, Geschick und Können habe er die Ulrichsbläser geprägt, sagte Bürgermeister Josef Hasenöhrl. Vereinsvorsitzende Marion Gastinger lobte Maderer. Roland Schuster vom MON überreichte die Ehrennadel und betonte, dass der Dirigent 1991 als ganz Junger eine desolate Truppe übernommen und fast zu Weltruhm geführt habe. Als bestes Orchester Niederbayerns stehen die Ulrichsbläser auf einer sehr hohen Stufe. Jetzt habe Maderer auch die Leitung des sinfonischen Blasorchesters des Landkreises übernommen, was für dieses Ensemble mit über 100 Mitwirkenden ein Glücksfall sei. Maderer dankte allen: „Ihr seid eine tolle Truppe, ich freu mich jeden Freitag, wenn ich zum Proben kommen kann“, rief er seinen Ulrichsbläsern zu.
Nach einem Grußwort von Vize-Landrat Hans Koller, der dem Verein zu seinem außergewöhnlichen Dirigenten gratulierte und es einen Coup nannte, dass man Maderer für das Landkreisorchester gewinnen konnte, nahmen die Akteure wieder Fahrt auf, jetzt in Lederhosen und feschen Dirndln.
Mit dem „Böhmischen Marsch“ wurde es flott, urig und natürlich so richtig bayerisch-böhmisch. Ursprünglich als „Rentner Combo“ bezeichnet, hat das Ensemble voll eingeschlagen und bereits beim Treffpunkt Blasmusik begeistert. Die Blasmusik habe wieder einen höheren Stellenwert, stellte Maderer fest und brachte gleich einen tollen Vertreter dieser Musikrichtung, den Egerländer Ernst Mosch mit dem Oldie „Wir sind Kinder von der Eger“. Mit dem Marsch „Alpenwelt“, der „Böhmischen Liebe“, den „Vaterfreuden“ und „Auf der Vogelwiese“ rissen die Musiker ihr Publikum zu Beifallsstürmen hin.
Auch diese Formation durfte nicht ohne Zugabe abtreten, die dann mit der „Südböhmischen Polka“ kam. Schlusspunkt dieses begeisternden Konzertabends war der „Maxglaner Marsch“. Jetzt hoffen alle, dass am 2. Weihnachtsfeiertag das Weihnachtskonzert stattfinden kann.